Katharina Dück (2009)
Gebeugtes Herz – schwefelumduftet –
erstanden nächtlicher Verfehlung,
erfüllt von zweifach Schmerz:
gefesselt geistige Ohnmacht an körperliche Lähmung.
Mechan’scher Blick: Verrat im Spiegel.
Gescheitertes Experiment, erbroch’nes Siegel,
in dessen Tau nun Geist und Körper
winden sich –
missglückt im Äther: die Anima,
zweier Prinzipien Intervall.
Mercurius und Sal gebändigt,
nur Sulphur: geschmacklos blind, verstummter Hall.
Verkeilte Zeit, bekannte Qual,
nicht vorwärts, rückwärts – keine Wahl.
Wieder: Nur die Solutio bleibt.
Verräterische Hände. Schreibt nicht, lässt schreiben.
Die Bande fester um den Brustkorb windend,
Mysterium im Handschuh bergend,
durchschreitet Paracelsa ihr Laboratorium,
um neue Schüler zu empfangen:
„Die Frauenhände sind hygienischer“!